Bevor wir feiern können, wollen wir noch eine weitere "Probefahrt" unternehmen. So segeln wir zum 1. Mai 2012 bei stürmischem Wetter nach Helgoland und erleben zum ersten Mal, wie es ist, bei 6 Windstärken seitschiffs und ablandig im überfüllten Hafen anzulegen. Manfred nutzt letztendlich die Ankerwinsch, um uns heranzuziehen. Glücklich kommen wir wieder zu Hause an und bereiten uns nun intensiv auf unsere Schiffstaufe am 11.5. vor.
Fast jedes Wochenende im April und Mai wird nun an Bord verbracht. Viele Kleinigkeiten werden in Schuss gebracht oder gar ganz erneuert. Ich bekomme für meinen Kühlschrank einen schönen Türschnapper. Die Armaturen in der Pantry wie auch in beiden "Badezimmern" werden ausgetauscht, die Elektrik wird untersucht und ausgedünnt. Ich besorge Matrazenschoner und viele andere Kleinigkeiten bei Ikea. Stoff für 6 Kissen wird im Internet bestellt und von Tiny zu schönen Kissenbezügen vernäht. Und endlich wird Manfreds Dinghi sowie mein Geburtstagsgeschenk in die Davids gehängt bzw. am Heckkorb fixiert Mit meinem 2 PS Außenborder röhre ich nun durch den Glückstädter Binnenhafen - ich bin glücklich, alle andere halten sich die Ohren zu.
Zum Glück können wir den Jugendraum unseres Heimatvereins SV Glückstadt in Anspruch nehmen. Und praktischerweise ist im selben Gebäude das Restaurant Zur alten Mühle. Herr Lassmann ist bereit, uns zu bekochen und sorgt auch für die vielen Kästen Bier, Cola und Wasser.
Maike und Susanne flechten eine richtig echte Grüngirlande für den Bugkorb. Toll, wenn man so gute Freundinnen hat! Am Abend vor der Taufe wird dieser fach-frauisch angebracht und unser Schiff mutiert zum Schmuckstück :-)
11.5.2012: Ein Schiff liegt geflaggt und geschmückt an der Pier und wartet auf seine Taufe...
Es kann losgehen. Unsere Familie, Freunde und Bekannten treffen ein und zügig wird die Taufzeremonie durchgeführt. Nachdem Erwin die obligatorische Sektflasche erfolgreich am Anker zertrümmert hat, freuen sich alle auf Freibier und Rundstück warm. Viele Helferleins sind da, um die durstigen Kehlen und hungrigen Mägen zu füllen. Vielen Dank an alle, die uns so lieb unterstützt haben, damit wir unser Fest genießen konnten.
Und da sind sie, unsere Gäste. Zumindest ein Teil der rund 90 Vereinskameraden, Freunde, Bekannte und selbstverständlich die Familie. Wir freuen uns unbeschreiblich, dass alle mit uns feiern und sich unser Schiff auch von innen anschauen möchten. Danke noch mal für alle Glückwünsche und tollen Geschenke.