Unsere Rundreise mit Auriga in 2019: 1568 km laut Google!

Am Samstag, den 13.7.2019 um 11.00 Uhr verlassen wir den Glückstädter Binnenhafen um durch den Nordostsee-Kanal in das Kattegat zu gelangen. Ziel ist es, möglichst bis Anholt durch zu fahren (segeln!), um dem angekündigten Nordwestwind am Dienstag, 16.7.2019 zuvor zu kommen.

Und wir haben Glück: die Schleuse in Brunsbüttel lässt uns nicht lange warten, ebenso am Sonntag morgen, die Schleuse in Kiel. Wir sind das einzige Boot in der riesigen Schleusenkammer!

Bei schwachem Westwind und bedecktem Himmel motoren und segeln wie an Marstal, Rudköbing und Lohals vorbei. So gegen Mitternacht darf ich alleine unter den,  vorher von Manfred per Wegepunkt markierten Brückenabschnitt der großen Belt-Brücke durchfahren. Da wir bei angekündigten West-Nordwest keine Höhe verschenken wollen, bleibe ich auf der linken Seite neben dem Hauptfahrwasser. Kurz nachdem ich mich schon gefreut hatte, dass die Höhe passte ;-) kommt der mal wieder spannende Teil meiner der Nachtwache: schräg von backbord vorn kommt die MS Europa auf uns zu, im Fahrwasser von hinten steuerbord überholen uns 3 Frachter... und pünktlich gemäß Windvorhersage brist es auf ca. 20 kn auf. Supi! Alles auf einmal und so richtig viel Seeraum für irgendwelche Ausweichmanöver habe ich nicht... Aber es klappt denn doch recht gut und Manni ist dran. Er kneift die ersten 2 Stunden Höhe, um über die Untiefen und am Rösnäs Fyr vorbei zu kommen. Entsprechend unruhig verläuft die Nacht bei der kurzen Ostseewelle.

Ich darf wegen des Gepolters auf der "Autobahn" bis 6 Uhr ausschlafen. Der Rest vom Montag bis zur Ankunft auf Anholt verläuft ereignislos - wir freuen uns dann sehr, dass wir in dem bereits mehr als vollen Hafen noch einen Liegeplatz als 3. im Päckchen zugewiesen bekommen. Viele nach uns ankommende Yachten müssen im Vorhafen oder sogar draußen ankern.

Die große Beltbrücke!
Die große Beltbrücke!

Anholt: immer wieder wunderschön

Volles Frühstücksprogramm mit Hafenkino auf Anholt: Yeah. Dann geht es zu Fuß quer durch die Insel hoch zur bewaldeten Düne mit bester Aussicht. Der Rückweg führt uns durch herrlich dufende Sommerwiesen (wo riecht man das noch in Schleswig Holstein?) direkt an den herrlichen Sandstrand. Es folgt das 1. Baden in diesem Sommer. Gänsehaut pur im doppelten Sinne. Abends wird an Bord gegessen und wir plaudern noch mit diversen Freunden und Bekannten, die ebenfalls in dieser Zeit hier ihren Urlaub verbringen. Auch wenn Anholt klein ist, lernen wir noch eine neue, urige Kneipe für den Sundowner kennen.

In der Nacht bekamen wir noch einen weiteren Längslieger - damit war die Zufahrt zur Tankstelle endgültig voll. Trotzdem schaffen wir es, um 7.50 Uhr abzulegen und mit zartem Westwind die schwedische Küste anzulaufen. Wir schaffen es bis kurz vor Göteborg. Ein erfolgloser Ankerversuch (Kraut!) endet im malerischen Hafen von Kullarvik mit ausreichend freien Plätzen.

Während Manni das Deck vom Salzwasser freispült, bereite ich ein "opulentes" Abendmahl aus Nudeln mit Ei und Ketschup zu - eines meiner Lieblingsgerichte aus Studentenzeiten :-)

Der Reinigungs-Manni!
Der Reinigungs-Manni!

Schwedens Westschären

Weiter geht es am nächsten Tag gemütlich mit dem Yankee und SW 2-3 über den großen Fjord von Göteborg zwischen den Schären durch bis Marstand. Hier finden wir mit hartnäckigem Suchen tatsächlich noch einen Liegeplatz. Wir freuen uns gewaltig, nach nur 5 Tagen bereits hier zu sein und gehen zur Belohnung in einem schicken Hotel einfach mal essen.

Obwohl die Pizza lecker war, lag sie doch schwer im Magen. Nach langem Ausschlafen und einem Besuch in der legendären Konditiorei Berg (lecker Kuchen und Brot) legen wir ab Richtung Lysekil. Heute ist es bedeckt und es sieht nach Gewitter aus, das es sich glückerlicherweise anders überlegt. Später kommt sogar noch die Sonne heraus und es wird schwülwarm . Bei S und SE 2-3 tuckern wir zumeist unter Motor durch weitere malerisch schöne Schärenfahrwasser. Auch dieses Mal lassen wir leider Mollösund wieder an Steuerbord liegen, weil es einfach noch zu früh am Tag für einen Stopp ist und unser großes Ziel Norwegen nun mal etwas Konsequenz erfordert.

Wir kommen gegen 15 Uhr in Lysekil an und müssen zunächst direkt an der Pier festmachen. Nach unserem ersten Stadtbummel findet sich abends denn doch noch ein Platz mit Heckmooring, so dass wir nur mit dem Bug zur Pier liegen. Somit bleibt uns nächtlicher Straßenlärm erspart...

Im Gegensatz zu unserem Besuch vor 14 Jahren ist der Freitag wie auch der morgige Samstag Abend recht ruhig geworden. Damals erlebten wir cruisende Ami-Schlitten, eine lebhafte Disko und junge Schwedinnen, die flott im Motorboot angerauscht kamen und sich auf der Pier schnell die Pumps anzogen. Dieses Nachtleben erleben wir in 2019 nicht. Dafür feiert die Stadt eine Art Familienfest im Stadtpark, bei dem Musikbands, Artisten und Moderatoren auftreten.

Wir verbringen den nächsten Tag in Lysekil mit einer wunderschönen Schärenwanderung um das äußere Archipel von Lysekil (Naturreservat Stangehuvuds) und springen sogar in das recht frische Kattegat-Wasser. Es sieht hier ähnlich aus wie in der Bretagne: von Wind und Wasser rundgewaschene Granisteine und kleine felsige Einschnitte. Laufend werden wir von Joggern überholt, denen das Hüpfen und Springen über die Felsen nichts ausmacht - wir hingegen setzen unsere Füße wohlüberlegt auf den jeweils nächsten Stein :-) und sind dementsprechend langsam unterwegs. Dafür genießen wir die schöne Aussicht!

Abends entdecken wir noch einen tollen Aussichtsturm mitten in der Stadt mit einem gigantischen Blick über die Schärenwelt von Lysekil: Flottans Män! (Leider kein Bild gemacht - sorry!)

Über den Skagerrak nach Norwegen

Punkt 8 Uhr am Sonntag, den 21.7.2019 legen wir ab zur 71 sm langen Überfahrt nach Norwegen. Es herrscht zum Glück nur eine Windrichtung vor: Südwest. Die aber taumelt von 3 bis 5 Windstärken und hat folgende Auswirkung für uns: den ganzen Tag lang auf der Steuerbord-Backe segeln (uärg, kein Segler macht das gerne) und viel Gereffe und Ausgereffe. Wobei wir zugeben müssen, dass das mit dem Reffen bei Auriga nicht wirklich mit Arbeit verbunden ist: es wird nämlich gerollt ...

Trotzdem war die Überfahrt soweit ganz okay, bis uns kurz vor der (uns unbekannten) Passage beim Jomfruland ein fetter Gewitterschauer die Sicht nahm. Echt unanständig von Rasmus... Aber dank Plotter und einer gewissen Grund-Anspannung finden wir auch so den sicheren Weg in das innere Fahrwasser der norwegischen Schären. Nach 11 Stunden "hochamWind-Segeln" freuen wir uns nun besonders über unseren genialen Ankerplatz in der "Kuvikbukta" und über das am Vortag vorbereitete Gulasch. Dazu taucht die Abendsonne die norwegische, bewaldete Schärenwelt in goldenes Licht.

Norwegens Schärengarten: schön!

Die Region Aust-Agder speziell Sörlandet ist offensichtlich für die reichen Norweger die angesagte Ferienregion. So viele schöne, teure Ferienhäuser auf nahezu jeder Schäre und soooooo viele PS-starke Motorboote habe ich noch nicht gesehen.

Aber zurück zum Montag Morgen, den 22.7.2019. Nach einem netten Cockpit-Frühstück starten wir unsere Entdeckungsreise. Da Manfred schon einmal hier war und sich zudem gut vorbereitet hatte, macht ihm die Navigation keine großen Schwierigkeiten... und ich kann die malerische Fahrt durch die Schärenwelt genießen. Zwar scheint keine Sonne, aber es ist trotzdem eine beeindruckende Landschaft und wie oben bereits angemerkt, komme ich aus dem Staunen ob der vielen und aufwendig gebauten Feriendomizile nicht mehr raus.

Schon um 11 Uhr erreichen wir Kragerö und finden in dieser gut gefüllten Stadt nur noch einen Aussenliegeplatz am äußeren Schwimmsteg. Dies hat zur Folge, dass sämtliche und derer nicht gerade wenige Motorboote dank ihrer rasenden Fahrweise Auriga heftig zum Schaukeln bringen. Rücksichtnahme scheint hier in Norwegen nicht angesagt.

Nachdem wir alle Leinen und Fender noch mal doppelt kontrolliert haben, machen wir uns auf den Weg in die malerische Innenstadt von Kragerö. Leider fängt es so nach und nach zu nieseln an (Hamburger Niveau :-)) und wir müssen leider, leider den Sommerschlussverkauf in den hiesigen Geschäften mitmachen. Natürlich nicht, ohne uns vorher in einem der hier üblichen Boutique-Cafes zu stärken!

Rückmarsch im Regen zur etwas außerhalb gelegenen Marina und an Bord wird aus Regenfrust Messing geputzt und abends hauen wir uns einen Fisch in den Pfanne, so. Hoffentlich bessert sich das Wetter noch, denn wir haben nur rund 5-6 Tage Zeit für das Erkunden dieses Küstenstriches vorgesehen.

Sightseeing & ankern vom Feinsten!

Heute ist die Welt auch in Norwegen wieder sonnig und so macht die (Motor)-Fahrt im Schärenfahrwasser hinaus zum Jomfruland richtig Spaß. Manfred ist so rücksichtsvoll und nimmt nur die Hauptfahrwasser, weil er meine Anspannung aus bisherigen Schärensegel-Abenteuer kennt und sicherlich keinen Bock mehr auf eine gestresste Mitseglerin hat....

So liegen wir ganz entspannt 2 Stunden nach dem Ablegen in Kragerö beim Jomfruland, der einzigen Sandinsel hier in den ansonsten felsigen Schären/Inseln vor Anker. Noch ist alles ruhig und wir haben die freie Wahl bezüglich des Liegeplatzes. Dies wird sich im Laufe des Tages noch stark ändern... inkl. abendlichem Wasserskifahren um 22.30 Uhr gleich "nebenan" (grrrh...)

Aber so sind sie, die Norweger: es ist Sommer, die Sonne scheint und die Zeit zu kurz, um auf ihre Wassersport-Hobbies zu verzichten. Insbesondere das schnelle Motorbootfahren scheint hier Volkssport und höchstes Vergnügen zu bereiten. Schade, finden wir....

Egal, wir haben heute noch einen Job zu erledigen: die Opferanoden, der Propeller und die Gitter vom Bugstrahler müssen mal wieder gesäubert werden: mittlerweile ist Auriga die 4. Saison ununterbrochen im Wasser und wird zum fahrenden Biotop.

Manfred geht mit dem manuell zu bedienenden Tauchequipement unter den Rumpf und kratzt, was das Zeug hält , während ich oben in den Luftsack unermüdlich (!) die benötigte Atemluft pumpe. Die Kunst bei der Sache ist es, den richtigen Druck zu finden: bei 2 m Wassertiefe erheblich mehr als nur bei 80 cm beispielsweise.

Anschließend schrubbe ich badenderweise noch den Wasserpass und dann ist unser Tageswerk getan: auf geht es mit Daisy zum Strand von Jomfruland. Hier laufen die Kühe frei rum und Manni ist ganz tapfer, er hat eigentlich auch gar keine Angst vor Kühen .... nur Respekt. Aha.

Am Campingplatz gibt es für die fortlaufende Respektbekundung  einen leckeren Kaffee und dazu natürlich lecker Kuchen. Auch die Norweger verstehen sich auf süße Plunderteilchen ;-)

Derweil füllt sich der Ankerplatz und wir finden, dass es Zeit wird, wieder zurück an Bord zu gehen.

Vorher besichtigen wir noch ein historisches Nebelhorn auf der Insel.

Dann beginnt der schönste Teil des Abends: Essen im Cockpit und der Sonne beim Untergehen zuschauen.... wären da nicht, wie bereits erwähnt, die vielen schwellverursachenden und recht lärmigen Motorboote. Trotzdem: wir genießen es sehr, hier zu sein! 

Risör: die weiße  Stadt am Meer

Schon am nächsten Morgen geht unsere Reise weiter: Risör soll sehr schön sein: Die Kleinstadt ist eine von Europas besterhaltenen Holzhaussiedlungen aus dem 19. Jahrhundert – sie erhielt im Jahr 1990 den Preis für die schönste Holzstadt des Landes.

Leider ist es heute diesig und hochnebelig und es bleibt leider so. Wir motoren bei flauigen 2 Windstärken ganze 12 sm. Kurz vor dem kleinen Städtchen finden wir eine Tankstelle bei einem Fischerbetrieb. 290 Liter finden Ihren Weg in unseren Tank. Manfreds Vorhersage, dass der Treibstoff hier wegen Steuerfreiheit richtig günstig ist, bestätigt sich leider nicht...

Auch der Stadthafen von Risör ist ziemlich klein, da wir jedoch um die Mittagszeit ankommen, sehen wir durchaus unsere Chance auf einen weniger exponierten Liegeplatz als in Kragerö. Und so kommt es auch: einige Motorboote legen ab und mit zartem Ausdruck von Ernsthaftigkeit hinsichtlich unseres Anlegewunsches zirkelt Manfred Auriga mal wieder in die letzte Ecke direkt vor die Kneipe "Peterhead" (nicht Peters Cafe Sport, trotzdem kommen da  Erinnerungen an 2016 auf...).

Risör ist tatsächlich sehr schön, viele gut situierte Gäste bummeln durch die Einkaufszone und am Stadthafen entlang. Wir besuchen zunächst die Tourist-Information und gelangen dadurch auf den Hausberk Risörflekken. Dieser Berg hatte in früheren Zeiten auch die Funktion eines Seezeichens. So das Zitat aus "visitnorway": Man konnte dieses Seezeichen 12 nautische Meilen vom Land sehen. Der damalige Grundbesitzer bekam 1641 vom König den Befehl auferlegt, den Risørflekken mit weißer Farbe in Stand zu halten. Dafür konnte er die Gebühr von den Booten die in den Risør Hafen anlegten einkassieren.

Heute noch nutzen Seeleute und Fischer den Risørflekken als Navigationshilfe. Die Aussicht vom Risørflekken ist ausgezeichnet, mit Blick auf die Holzhausstadt Tangen, den Gästehafen, Stangholmen Leuchtturm und den Risør Schärengarten.

Zurück bei Auriga begrüßen wir einen neuen Nachbarlieger - ein nettes Ehepaar aus Deutschland mit deren X 46 namens Coja und wir plauschen ein wenig.

Nach unserem Abendessen laufen wir beiden doch noch mal durch den Ortsteil Tangen und bewundern die gut restaurierten Holzhäuser und nachher auch noch die tolle Aussicht von einem anderen hohen Felsen. Zurück am Hafen besuchen wir natürlich noch die Kneipe Petershead - wir haben leider den Bingoabend verpasst und nicht bald nach unserer Ankunft verlassen die meisten Besucher diese anheimelnde Kneipe. An uns! kann das nicht gelegen haben...

Lyngör steht im Programmheft

Das Wetter scheint eine gewisse Regelmäßigkeit an den Tag zu legen: heute, am Donnerstag, 25.7.2019 scheint wieder die Sonne! Um 9.30 Uhr legen wir ab und segeln bei schönem NE 4 die Schärenwelt weiter gen Süden. Ziel ist zunächst Lyngör, ebenfalls ein kleines Städtchen, allerdings verteilt auf 4 Schären. (Wikipedia weiß: "Der Ort, früher ein beliebter Wohnort von Schiffskapitänen, ist bekannt wegen seines malerischen Hafens und seiner schönen Holzhäuser. Er ist ein sehr beliebtes Ferienziel, insbesondere für Segler, in den Sommermonaten, und die meisten Häuser sind nur im Sommer bewohnt. Die permanente Wohnbevölkerung beläuft sich nur auf etwa 70–80 Personen, und es schwierig, weitere Abwanderung zu verhindern. Es gibt eine Segelmacherei, einen Dorfladen und mehrere nur im Sommer geöffnete Restaurants." Man muss sich eine Kreuzung aus Wasserwegen vorstellen und ringsherum verteilt sich die "Stadt" auf dem felsigen Untergrund. Als wir ankommen und direkt vor einer sehr schönen Kneipe/Restaurant/Segelmacher einen der begehrten Liegeplätze ergattern können, herrscht reger Schiffs- und Fährverkehr zwischen den Inseln.

Wir wandern eine gute Stunde durch das urwüchsig gebliebene Schäreninnere. Die Wege sind mit blauen Farbkleksen markiert, die sich häufig nur schwer zu erkennen geben. Aber wir finden aus der "Wildnis" zurück zum einzigen Kobmandshandel auf dieser Schäre mit angeschlossener Eisausgabe. Und was für ein Eis! Kinderträume werden wahr. Sooooo eine riesige Kugel Eis und soooooo lecker!

Aber der Liegeplatz ist für eine Übernachtung leider verboten, somit legen wir wieder ab und verbringen den Nachmittag mit der weiteren Reise unter Segeln bis nach Arendal.

Wir folgen dem breiten Schärenfahrwasser nach Arendal. Bei schönstem Wetter ergeben sich laufend neue spannende Aussichten. In Arendal bleibt uns wie schon in Kragerö nur noch ein Außenliegeplatz in der Marina direkt am Fahrwasser - auf das uns die Lust am Schaukeln nicht vergeht!

Aber wir machen uns landfein und erkunden auch diese schöne Stadt mit einem historischen Stadthafen und vielen schönen Restaurants. Wir entscheiden uns nicht zuletzt auch wegen des in Norwegen bekanntermaßen hohen Preisniveaus für ein gehobenes Burger-Restaurant und werden nicht enttäuscht. Gut gesättigt genießen wir die Abendsonne auf unserem schaukelndem Domizil.

Industrie vor Arendal

Heute wird die Serie schönes Wetter, schlechtes Wetter unterbrochen mit einem 2. Tag Sonnenschein. Nachdem wir noch einen kurzen Stadtbummel und die nachmittägliche Kuchenversorgung sichergestellt haben, motoren wir raus zum äußeren Schärengürtel. In der Bucht "Hovekilen" finden wir einen genialen Ankerplatz direkt vor der bewaldeten Halbinsel, die uns nur noch vom Skagerrak trennt. Wir erkunden abwechselnd mit unserem, zur Segeljolle umfunktioniertem Beiboot "Daisy" diese schöne Bucht. Auch hier spielt der Sommer mit den Norwegern und in fast jeder Ecke wird sich in der Sonne gerekelt, Picknick gemacht und gebadet. Und selbstverständlich dürfen auch hier die Motorboote - in diesem Fall sogar Speedboote nicht fehlen. Ebenfalls auf dem Wasser anzutreffen sind Kiteboarder und Surfer - also volles Programm.

Wir baden und chillen auf unserer Auriga, bis die Sonne untergeht. Herrlich, so ein Tag!

Die Rückreise beginnt

Morgens um 4.30 Uhr klingelt der Wecker und mit Sonnenaufgang lichten wir den Anker. Wir hoffen, dass sich der zeitweise angesagte Ostwind gegen Abend noch auf ein NNE ändert und rollen mit Verlassen der letzten Schären die Segel aus. Im Tagesverlauf segeln wir eine Banane nach Süden, um am frühen Abend der Windvorhersage entsprechend, die verlorene Höhe mit drehendem Wind auf NE wieder gewinnen zu können. Wir sahen uns schon bei Hirtshals ankommen und freuen uns wie Bolle, das wir das Skagen Rev doch anliegen bzw. mit respektvollem Abstand runden können. Denn die nächsten Tage wird das Wetter recht unbeständig und es wäre mit viel Mühe und Zeitverlust verbunden, zurück ins Kattegat zu kommen. 

Und unser Glück hält noch an: sobald wir Skagens Rev querab steuerbord haben, brist der Wind auf 5- 6 und nun wieder aus Ost auf. Das Groß und die Fock können wir bereits einrollen und so geht es nur unter Yankee um 20 Uhr in den Hafen von Skagen rein. Auch die Hafenfee meint es heute gut mit uns: Obwohl es Samstag Abend ist und wie gewohnt ziemlich viele Norweger und Schweden dort liegen, finden wir sogleich noch einen Liegeplatz direkt an der Pier.

Schnell ziehen wir uns landfein an, stürmen zum Hafenbüro und gleich anschließend in den ebenfalls dort ansässigen Hafenkiosk: Zweimal Hotdog mit Pommes und Cola satt bidde!

So gestärkt von der langen Überfahrt bewegen wir unsere Beine in Richtung Innenstadt und genehmigen uns einen Absacker in einer angesagten Destination namens "Jakobs Café & Bar". Zu späterer Stunde beginnt so etwas wie Disco mit abwechselnder Live-Musik. Die Jugend von heute balzt und flirtet noch genauso wie zu "unserer Zeit".... es ist amüsant, dem zuzuschauen. Aber nicht mehr lange und uns fallen fast die Augen zu. Somit geht es zurück zu Auriga und unserer "stinkefaulen Crew" (die ja längst mal das Schiff hätte entsalzen können).

Kattegat, Belte und Sund

Wir werden mit grauem Himmel wach und machen noch eine kleine, erfolgreiche Shopping-Tour durch Skagen. In Dänemark gibt es wie in Norwegen momentan einen netten "Udsalg" und Manni schlägt (erneut!) gnadenlos zu. Mit geleertem Portemonaie und vollen Tüten legen wir gegen Mittag ab. Am Himmel dräuen Gewitterwolken und wir lassen Groß und Fock eingerollt. Später verziehen sich diese und wir können den Yankee mit Groß und Fock ergänzen. Ca. 2 Stunden vor Saeby, unserem heutigen Zielhafen, macht sich direkt vor uns eine fette Gewitterwolke breit. Beste Strategie: Segel verkleinern, durchziehen lassen und dann rein in den Hafen. Unserer Erfahrung nach macht Anlegen im strömenden Regen und mit fiesen Böen keinen Spaß. Diese Strategie zahlt sich aus und unmittelbar vor dem nächsten Gewitter inkl. Platzregen liegen wir fest im mittlerweile renovierten Hafen von Saeby.

Nach dem Abendessen glänzt der Steg vom Regen in der kitschig schönen Abendsonne. Wie in einigen dänischen Häfen üblich, spielt um 21 Uhr ein Trompeter die Nationalhymne, während 2 Mitarbeiter der Marina den Dannebro einholen. Es wird kräftig applaudiert und dann verläuft sich die Menge der Zuhörer wieder, bevor ein erneuter Regenguß herunter kommt.

Und weil wir zurück im Kattegat sind, stehen einige mögliche Treffen mit befreundeten Seglern auf unserer Urlaubswunschliste. So schreiben wir schnell noch vor dem Zubettgehen eine whatsapp an die Crew der "Kiekerjan", die sich sogleich mit ihrem aktuellen Standort Laesö meldet. Ja, das ist doch wunderbar! Die Beiden kommen zusammen mit 2 weiteren Segel-Freunden morgen die 5 sm rübergesegelt und wir verabreden uns zum Grillen. Mit einem dicken Lächeln finden wir heute in den Schlaf!

Endlich mal wieder grillen!

Bei schwülen 32° erkunden wir die Innenstadt von Saeby. Diesen Ort kannten wir noch nicht und er erweist sich als recht hübsch. Allerdings "versteckt" sich der Superbrugsen und wir brauchen einiges an Geduld, um diesen Hort der Köstlichkeiten zu finden. Vollbepackt mit Leckereien für den heute geplanten Grillabend geht es zurück an Bord - und gleich anschließend an den Badestrand. Auch wenn das Wasser hier nicht mit dem auf Anholt mithalten kann, ist so ein Bad doch sehr erfrischend.

Am frühen Abend laufen dann die beiden Yachten Kiekerjan und ? ein. Es gibt einen Begrüßungs-Cappucino mit Kuchen und wir lernen Gisela und Wiesel kennen. Wenige Zeit später ist der Grill am vorglühen und der Tisch gedeckt. Mir passiert ein sprichwörtlicher "Ausrutscher" beim Übertreten unseres Cockpit-Sülls. Das  Ergebnis sind ein dicker blauer Fleck in der Hüftgegend, ein gruselig abgeschrammter Oberarm und herumfliegende Pinienkerne. Ich werde jedoch umgehend und umfassend medizinisch versorgt und darf auf den Schreck meinen Aperol sofort austrinken. Es wird ein langer, lauschiger Abend ... :-)

Eingeweht in Grenaa

Die Versuchung war groß, nach dem gestrigen Abend gleich noch einen Tag länger hier zu bleiben, wenn der Wetterbericht nicht wäre. Der sagt für die nächsten Tage Starkwind aus Ost und später Südwest voraus. Wir müssen Meile machen, denn es bleiben "nur" noch knapp 2 Wochen, von denen rund 2 Tage für die Kanalfahrt anzusetzen sind. Somit verabschieden wir uns schweren Herzens um 8 Uhr und motoren 3/4 des Tages nach Süden. Bis Grenaa sind es ca. 60 sm - sprich rund 12 Stunden - also keine Zeit zum Rumtrödeln. In Grenaa warten die nächsten Freunde von uns: Jan & Frauke.

Am späten Nachmittag beginnt der Spaß: Es brist aus Ost mit bis zu 5 Windstärken auf und ruckzuck baut sich hier im relativ flachen Wasser auch eine beachtliche Welle auf. 2 Stunden Segelspaß und dann ist die unschöne Industrie-Silhouette von Grenaa in Sicht.

Die Hafeneinfahrt ist flach und bei Seegang aus Ost erst recht nicht ganz ohne, dass wissen wir. Daher nähern wir uns respektvoll und man will ja in solchen Momenten ungern Recht haben: an einer Stelle (in Kombination mit  der 1,5 m hohen Welle) haben wir sogar einmal fast aufgesetzt. Zumindest zeigte das Echolot 0 m unterm Kiel an. Wie oft hört man von gestandenen Seglern, die nur einmal die Anfahrten oder Barren unterschätzten und zack, ist das schöne Schiff gestrandet oder auf die Steine gesetzt.... uff, aber noch mal gut gegangen!

Nach diesen Schreck-Minuten werden wir von Frauke und Jan herzlich in "Empfang genommen" und nach dem schnellen Abendessen werden noch erste Neuigkeiten bei einen Absacker ausgetauscht, bevor das Kopfkissen ruft.

Es ist Mittwoch, der 31.8. und wir sind "eingeweht". Macht aber nix, wenn man den Tag mit guten Freunden verbringen kann. Wir laufen am späten Vormittag gemeinsam in die Innenstadt von Grenaa und besorgen uns alle Zutaten für ein "fettes" Burger-Essen an Bord. Es wird lecker und an diesem Abend bleiben die Augen auch etwas länger auf. 

Am Donnerstag, den 1.8. hat es sich schon wieder ausgeweht, der Seegang stark nachgelassen und wir können "gefahrlos" den Hafenbereich verlassen. Wieder mal hoch am Wind segeln und motoren wir heute durch das Hjelm Dip (mal ohne Gegenstrom) und um Oerne (Halbinsel von Ebeltoft) sowie am Leuchtturm von Sletterhage auf Helgnäs vorbei in die Begstrup Vig. Gegen 16 Uhr fällt hier der Anker, mittlerweile scheint die Sonne wieder und es umfängt uns eine herrliche Ruhe. Schnell wird Daisy zu Wasser gelassen und wir erkunden die Ortschaft Kongsgarde weiträumig. Es folgt sogar noch ein abendliches Bad zwischen etlichen Quallen (mit Badeaufsicht vom Achterdeck!). Was ist das Leben schön, und vor Anker ganz besonders! Hier liegen wir ruhig wie in "Abrahams Schoss" und schlafen entsprechend gut.

Leuchtturm von Sletteshage
Leuchtturm von Sletteshage

Tunö ruft!

Weiter geht es, auch mit dem Sonnenschein. Wir motoren mit teilweiser Segelunterstützung ca 10 sm weiter nach Tunö, wo uns auf der Mole bereits Jörn und Maren zuwinken. Wir machen eine kleine Erkundungsrunde durch den Hafen, stellen fest, dass es uns hier zu voll und zu eng ist und legen unseren Anker direkt vor dem Strand von Tunö auf 3 m Tiefe. Es sieht hier aus wie in der Karibik, zumal die Sonne und die Temperaturen mitspielen.

Kurze Zeit später paddeln wir mit unserer Daisy in den Hafen, um uns mit Jörn und Maren zu treffen. Wir gehen zum örtlichen (und einzigen) kleinen Kaufmannsladen, in dem wir alle Grundzutaten für - na was wohl - unser abendliches Grill-Event zu besorgen. Anschließend geht es für uns zurück an Bord, es wird gebadet und gesonnt. Jörn und Maren kommen uns schwimmenderweise besuchen und wir plantschen wie die Kinder im relativ warmen Tunö-Wasser.
Beladen mit unseren Grill-Utensilien bringt uns unsere Daisy in den Hafen. Hier wartet Jörn schon und versucht, die Bedienungsanleitung für seinen nagelneuen Lotus-Grill um zusetzen. Er (der Grill) funktioniert wunderbar und wir sind fest entschlossen, uns auch solch einen Grill zu besorgen, der rund 2/3 weniger Kohle als die herkömmlichen benötigt und zudem in kürzester Zeit eine schöne Glut hat. Auch dieser Abend endet erst nach dem Dunkelwerden und wir rudern satt und weinseelig zu Auriga zurück.

Wir werden geentert!!!
Wir werden geentert!!!

Uuund: noch mal ankern steht im Programm

Diese Schönwetterphase will genutzt werden. So motoren wir zeitig um 9 Uhr los, um 3 Stunden später vor dem Naturreservat "Äbelö", einer Quasi-Insel nördlich von Fünen, unseren Anker erneut in den Meeresgrund zu legen. 

Wir müssen unserem Entdecker-Gen huldigen und setzen mit Daisy schnell über zu der urwüchsigen und bewaldeten Insel (diese kann bei niedrigen Wasserständen allerdings zu Fuss über eine Landzunge von Fünen aus erreicht werden). Herrliche Blicke auf die Ostsee ("Haaaa, da kommen ja auch schon Jörn und Maren mit Thor an!") und ins Inselinnere mit hohen Buchen und wildem Gestrüpp verzaubern uns den Tag.

Nachdem auch Thor seinen Anker fallen lassen hat, holt Manfred die beiden ab und sie dürfen mit Daisy ebenfalls eine Kieselstrandlandung auf Äbelö versuchen. Schnell sind sie jedoch zurück, da das passende Schuhwerk fehlte. Also alle Mann/Frau ab ins Wasser. Wir schnorcheln, baden und planschen, als wenn es der letzte Sommer wäre. Nachmittags gibt es Kuchen und Kaffee und später am Abend besuchen wir die beiden auf Thor. Da jedoch der Wind auffrischt und sich von Südwest auf West bewegt, zuppelt selbst Auriga an ihrer Ankerkette. Ich werde unruhig und wir beschließen, doch lieber zurück an Bord zu rudern. Der Himmel sieht gigantisch aus: knallorange und dunkelblau/grau, ein imposanter Sonnenuntergang verlockt zum Fotografieren.

Dafür wird die Nacht jedoch recht unruhig - Erkenntnis: wir hätten uns doch weiter auf die Ostseite verholen sollen. Auch die Crew von Thor kommt reichlich gerädert aus der Koje: ein klapperndes Kabel im Mast hat den Schlaf zusätzlich erschwert.

Kleiner Belt, Fünen und Alsen

Die Wettervorhersage verschlechtert sich und wir verlassen zeitig am Morgen bei grauem Himmel unseren Ankerplatz. Der Wind kommt aus Südwest und für uns somit genau gegenan. Wir motoren die größte Strecke bis hinein in den kleinen Belt. Es gibt 1-2 Regengüsse, wir passieren Middelfart und können ca. ab dem Ausgang "kleiner Belt" wieder mal hoch am Wind segeln. Mit Thor haben wir uns heute auf Aero verabredet, eine kleine schnuckelige Insel im kleinen Belt.

Wir haben sehr viel Glück und finden in dem überschaubar kleinen Hafen sogar einen passenden Liegeplatz. Wenig später trifft auch Thor ein und wir werden zum Hotdog mit Pommes eingeladen. Manni und ich machen dann einen kleinen Spaziergang durch das Dorf, um anschließend eine nette Lesestunde unter Deck zu machen.

Die Wettervorhersage für die restlichen Urlaubtage bleibt bescheiden, stark wechselnde Bewölkung, Gewitter und zum Ende der Woche ordentlich Wind aus Südwest. Aber noch genießen wir die letzten Urlaubstage auf Auriga. Nach dem gemeinsamen Frühstück bei uns an Bord geht es am Dienstag  rund 15 sm gegen zarten Südwind nach Faaborg. Wir lieben diese schöne kleine Stadt mit ihren vielen kleinen Gassen und den für Dänemark obligatorischen Stockrosen. In der "Go-Gade" allerdings herrscht entspannte Ruhe. Später am Tag kommen Jörn und Maren, die immerhin die ganze Strecke tapfer gekreuzt sind. Nach dem Abendessen bummeln wir noch etwas an der neu gestalteten Waterside entlang, bis es wieder Zeit für die Koje wird. Manni lädt sich vorher allerdings noch auf ein Bierchen auf Thor ein.

Maren hat sich gewünscht, mal wieder nach Horup Hav zu kommen und wir schließen uns der Idee gern an. Mit wechselnden Winden zumeist aus West kommen wir bei Kegnaes an und runden die Halbinsel unter Motor. Die Hafenzufahrt von Horup Hav ist sehr einfach - keine Tonnen, die flaches Wasser kennzeichnen und man kann direkt darauf zu halten. Auch hier haben wir mit unser fetten "Emma" Liegeplatzglück und können direkt längseits gehen. Jörn und Maren kommen mit Thor einige Zeit später an und es wird beschliessen, ein letztes Mal zu grillen. Der Superbrugsen ist nicht weit und der Grillplatz überdacht, so dass von den aufziehenden Gewitterwolken keine "Gefahr" droht. Ich beschließe, ebenfalls noch ein letztes Mal in diesem Urlaub baden zu gehen - Manfred schließt sich an. Allerdings ist der Wasserstand am nahe gelegenen Strand so niedrig, dass es zum "Notschwimmen" mutiert.

Trotzdem gut erfrischt und geduscht sitzten wir am Abend zusammen mit einigen anderen Yachties am gut frequentierten Grillplatz und schmausen uns durch Salat, Baguette und Fleisch...

Am nächsten Morgen: Bäh, der Wetterbericht hält, was er verspricht. Zwar ist es noch recht warm, aber dicke, dunkle Gewitterwolken ziehen immer mal wieder durch. Wir legen spät am Vormittag ab und kommen bis zur Ecke von Kalkgrund mit einem Schrick in den Schoten und trocken durch. Dann jedoch erwischt auch uns eine Regenböe.
Kurz vor Schleimünde brist es noch mal auf und wir müssen etwas Tuch wegrollen. Aufgrund eines Mißverständnisses zwischen Skipper und meiner Wenigkeit wird das finale Wegrollen kurz vor der engen Einfahrt etwas hektisch, zumal heute auch etliche andere Segler dieselbe Idee haben und die nächste Gewitterwand bereits auf uns wartet - sie schickt ihre netten Böen gleich mal voran :-)

Wir wollen dieses Mal im Noor hinter dem Ort Maasholm ankern und den heutigen Abend im legendären Schleieck verbringen. Bevor wir uns jedoch in die mit 2 m Tiefgang für uns recht flache Zufahrt wagen, warten wir das durchziehende Gewitter vor Anker ab - gleich neben dem Fahrwasser haben wir uns hingelegt und können die Segelschüler beobachten, die heute vielleicht ihr erstes, echtes Starkwindtraining absolvieren. Schnell ist auch dieses Gewitter durch, die Sonne kommt hervor und wir schleichen uns in das flache Noor rein - teilweise muddelt sich unser Kiel sicherlich durch Schlick.

Es ist noch früher Nachmittag und wir werfen Daisy ins Wasser und motoren in zu einem privaten Anleger rüber. Nett gefragt und nett geantwortet, dürfen wir unser Dinghi dort für 2 Stunden anbinden.

Nachdem wir im Schleieck schnell einen Tisch für 4 reserviert haben, versöhnt uns ein sonniger Spaziergang auf dem Deich mit dem Gewitterkuddel-Muddel des heutigen Tages.

Später machen wir uns restaurantfein und verköstigen uns im Schleieck mit den lecker zubereiteten Gerichten. Das besondere des heutigen Abends ist dabei der direkte Blick auf Auriga, die in der Abendsonne vor sich hinträumt.

Sportliche Heimkehr durch den NOK

Ölzeugwetter ist angesagt! Schnelles Frühstück und ein paar Schnittchen für unterwegs geschmiert, schon geht es ankerauf und auf dem selben Track wieder raus auf die Schlei. Der Yankee ist schnell ausgerollt und nach passieren der Schleimünder Zufahrt folgen die anderen Segel. Es ist grau und diesig. Einige Zeit später verdüstert sich der Himmel und als wir die Eckernförder Bucht passieren, brist es auf ordentliche 5 -6 Windstärken auf. Auriga fängt das rennen an und wir überholen sogar mal 1-2 Schiffe. Sobald ein Schrick in den Schoten ist, läuft unser schwimmendes Biotop (der Bewuchs der letzten Jahre im Wasser...) tatsächlich  7,5 kn. Gegen 13 Uhr kommen wir vor der Schleuse in Kiel Holtenau an und müssen 1,5 Stunden warten. Man muss aber auch immer das Positive sehen: In der Zeit ergeben sich herrliche Lichtblicke vor dunklen Gewitterwolken auf die Kieler Förde. 

Nach dem Schleusen motoren wir gegen stramme 5 Windstärken durch bis Rendsburg. Hier finden wir im Stadthafen einen schönen Liegeplatz. Abgeschlossen wird der Abend mit einem Rundgang durch die zum teil doch recht schöne Rendsburger Innenstadt.

Zeitig geht es an diesem Freitag morgen weiter, haben wir doch eine Verabredung mit unserem Großneffen Jan-Arved auf dem Brunsbütteler Jahrmarkt! Also, Hebel auf den Tisch und immer tapfer auf das Echolot geschaut, insbesondere dann, wenn die Containerschiffe passieren. Die Kunst besteht aus meditativer Landschaftsbetrachtung und schneller Aufmerksamkeit für Schiffsverkehr und eigenem Kurs - gar nicht so einfach!

Gegen Mittag legen wir im Schleusenhafen an - mittlerweile hat sich der Himmel schon wieder zugezogen und wir warten unter Deck auf unsere Verabredung. Trotz einsetzendem Dauerregen wackeln wir tapfer über den Jahrmarkt und Onkel Manfred kommt in den Genuß einer sportlichen Autoscooter Runde. Warum Jan-Arved seinen weiteren Fahrchip lieber am Sonntag mit seinem Papa einsetzen will, müsste dann noch geklärt werden. Dafür gewinnt der kleine Mann erstmalig beim Entenangeln: eine Tröte! Ooooh wie schön ;-)

Bald danach verabschieden wir uns, da der Regen langsam durch Hose und Schuhe läuft. Der restliche Abend ist dann extrem unspektakulär als Lesestunde zu vermerken.

Rennfahrer...

Zufällig früh wach geworden und zufällig schon mal UKW Kanal 12 abgehört: wir legen fix ab und schleusen direkt ein. Es herrscht - wie sollte es anders sein - Schmuddelwetter. Auf der Elbe geht es mit 5 Windstärken hurtig nach Glückstadt. Auch hier haben wir Glück mit der Schleuse und können direkt in den Binnenhafen zu unserem Dauerliegeplatz vor der "Alten Mühle". Eine schöne Reise ohne Schaden oder Maleschen geht zu Ende... es war alles dabei, was sich Seglers Herz so wünscht. Bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Leinen los!