Einen Hafen weiter auf Oeland, ueber Utklippan nach Bornholm

Ein letztes Mal noch Öland

Freitag, 23.7.2021 wir „verholen“ 9 sm weiter nach Mörbylanga, ein gleichermaßen hübsches Dorf an Ölands Westküste. Ein deutschsprachiger Hafenmeister klärt uns über die Investitions- und Ausbaupläne für den Yachthafen auf.  Auch hier finden wir eine gute Möglichkeit zum Baden. Wir bewundern mal wieder einige schnuckelige Schwedenhäuser, bevor wir abends den Grill anschmeißen.

Eine Nachricht von „Kiekerjan“ (Rolf und Anja) bringt uns dazu, über die nächsten Wochen nachzudenken. Mit dem samstäglichen Ziel Kristianopel verlassen wir den Hafen. Weil es aber so gut läuft und wir evtl. die Beiden auf Bornholm treffen wollen, segeln wir einfach weiter nach Utklippan.

In dem engen, viereckigen Hafenbecken legen wir ein kniffeliges Hafenmanöver hin. Aber auch das wird nach etlichem hin- und hergezunzel der Leinen und Fender bewältigt. Schnell geht es mit unserem Dingi rüber zur Nachbarschäre. Der Leuchtturm wie auch die Gebäude dort haben schon bessere Tage gesehen, aber der Blick über die Ostsee und rüber nach Schweden ist genial.

Immer noch diskutieren wir unsere Optionen für die Weiterfahrt. In der kommenden Woche soll ein umfangreiches Tiefdrucksystem das Wetter bestimmen. Wir finden auf der Seekarte für die Hanöbucht keine passende Ankerstelle für 2m Tiefgang und einem Mast von 21 m Höhe (wg. der vielen Brücken und Stromleitungen). Somit entscheiden wir uns für den Schlag rüber nach Christiansoe. Angesagt sind 6 Windstärken aus Ost, wir hatten zum Glück im Schnitt nur 5 Beaufort. 

Die Erbseninseln: so was von schön!

Auf Christinansoe kommen wir in einem kleinen Päckchen unter. Manni schnappt sich gleich die Schnorchelsachen und flitzt zu den Felsen, wo wir an steuerbord einlaufend eine Menge Kinder und Erwachsene beim Baden und schnorcheln gesehen haben.  Wenig später ist er wieder da und überredet auch mich, eine Kletterpartie über die Felsen hinunter zum Wasser zu machen. Es hat sich gelohnt: eine wunderbar bewachsene Unterwasserwelt offenbart sich.  Heute am Sonntag, 25.7.2021 hat eigentlich Vater / Schwiegervaddern Geburtstag. Aber unsere Suche nach einem Mobilfunknetz auf diesen kleinen Eilanden ohne eigenen Funkmast 10 sm nördlich von Bornholm erweist sich als schwierig. Am Ende haben wir ihn telefonisch leider nicht erreicht.

Am Montag bleiben wir im engen Hafenbecken zwischen diesen beiden malerischen Inselchen liegen. Die Sonne scheint nach wie vor, es wird heiß und wir wollen eigentlich ein Picknick unter einem Baum genießen. Allerdings ergibt sich hier auf Christiansoe keine Gelegenheit, weil der einzige Baumbestand von einem Campingplatz besetzt ist.  Also sitzen wir oben auf der Bastion im leichten Seewind und bewundern die Aussicht. Abends wird es schwül warm – die Front kündigt sich an.

Am Dienstag, 27.7.2021 verholen wir nach Gudhjem. Der Hafen ist voll, aber wir finden für Auriga noch einen guten Platz, um die kommenden Starkwindtage sicher und geschützt „abzuwettern“.

In Gudhjem wird erst mal ausgiebig gebummelt und das Pannekoekenhaus besucht. Unsere Freunde von der Kiekerjan bleiben aufgrund der Wetterlage übrigens in Klintholm auf Mön. Schade. Dafür machen wir die zufällige Bekanntschaft mit Freunden von Rolf und Anja:  Knut und Anja mit Ihrer „Traudich“.

Bornholm: immer wieder faszinierend

In Gudhjem bleiben wir 3 Tage. Die Tage verbringen wir bei doch überraschend gutem Wetter mit ausgiebigen Wanderungen entlang der felsigen Küste: einmal geht es zu den Helligdomklipperen, ein anderes Mal per Bus nach Svanneke in den Süden. Und final kommen wir endlich auch in den Allmedingen, wo wir das Eccodalen mit seinen hohen Klippen mitten im Landesinneren bestaunen, die Gamle Borg aus der Wikingerzeit  und die Lille Borg aus dem frühen Mittelalter finden. 

Es weht ordentlich – ein Handtuch wird sogar von der Reling ins Wasser geweht, aber Manni kann es mit einem „Draggen“ wieder rausfischen. Selbstverständlich kümmern wir uns auch um Auriga, die sich selbst in diesem geschützten Hafen so einige Male in den Böen auf die Seite legt. Am Samstag, beruhigt sich das Wetter soweit, dass wir nach Tejn weiterfahren. Auf Dauer ist Gudhjem doch recht quirlig. Tejn ist das genaue Gegenteil und tut uns jetzt gut. Ein untouristischer Fischereihafen mit Liegemöglichkeiten auch für Yachten. Und das Beste ist die Yacht Boutique, die momentan „Udsalg“ hat. So findet noch ein weiteres kleines Geschenk für Manni und ein herabgesetztes Segelröckchen eines Markenherstellers den Weg in unsere Einkaufstasche.

Ansonsten ziehen Regenschauer übers Land. Wir nutzen die kurzen Zeitfenster von 2-3 Stunden meistens am Nachmittag für kurze „Wanderungen“ nach Allinge und in den Trollskoven mit Schiffsbeisetzungen aus der Bronzezeit und zum Donedal °A.  Den dortigen Wasserfall sparen wir uns aber für nächstes Mal auf ;-) Die Rückwege bewältigen wir ganz tapfer … per Bus oder Anhalter ;-)

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